Der Weg zu mehr Körpergefühl – Erde

Heute möchte ich dich auf eine weitere Ebene meiner Selbstfindung mitnehmen. Es ist ein Weg, den ich schon viel eher begonnen habe zu gehen. Ganz intuitiv und es konnte mir nichts besseres passieren, weil ich seitdem viel mehr spüre. Mich viel besser wahrnehme. Es passt ganz buchstäblich zum Thema und ist diesmal nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich.

Es geht ums gehen und laufen. Um meinen körperlichen, erdverbundenen Weg NACH UNTEN. Seit über einem Jahr laufe ich in Barfußschuhen von Wildling (Werbung). Das Tragen meiner Wildlinge macht mich unglaublich sensibel, auf das was ich dabei JEDEN MOMENT spüre. Nämlich jede Unebenheit im Boden, jedes Steinchen, glatte und rauhe Oberflächen, harte und flexible Wege. Es ist so ein wunderbares Beispiel dafür, was wir für unser Wohlbefinden tun können. Die Wildlinge helfen mir dabei tatsächlich sehr.

Jahrelang hatte ich starre Schuhe mit starren Sohlen an. Genauso starr war auch mein Denken. Jahrelang habe ich überhaupt gar nichts an meinen Füßen gespürt. Ebensowenig habe ich mich selbst kaum gespürt. Jahrelang habe ich Schuhe getragen, die ich einfach nur schön fand. Nun bin ich schon lange auf dem Weg zu mehr Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. Jahrelang wunderte ich mich über meine kranken, schmerzenden Füße. Nun habe ich das Gefühl, dass ich auf ganz starken Füßen und Beinen stehe.

Die Energie, die beim Barfußlaufen von der Erde in meinen Körper strömt, ist für mein seelisches Gleichgewicht unabdingbar. Deshalb laufe ich auch unglaublich gern barfuß. Aber nicht immer geht das. Oft sind meine Füße zu sensitiv auf den Untergrund und wollen ein klein wenig mehr Schutz. Deshalb trage ich die Wildlinge so gern. Flexibel bleibe ich in meinen Bewegungen sehr und meine Füße können sich frei entfalten. Nichts ist zu eng. Auch nicht für meine Seele. Es ist alles weit und frei. Es fühlt sich so schön an und ich bin dankbar für jeden Schritt so erdverbunden.

Wenn ich mir die energetische Kraft bewusst mache, dann wende ich mich meinem Inneren zu. Dann schaffe ich es, alles äußere auszublenden und einen kurzen Moment für mich zu sein. Ich konzentriere mich beim Laufen nun viel mehr auf meine Umgebung, meine Umwelt, die Natur. Ich wähle häufiger eine Wiese zum gehen, weil sie sich in den Barfußschuhen so viel weicher anfühlt. Ich begrüße innerlich jedes Steinchen und Stöckchen. Ich freue mich täglich für meine Kinder, dass sie sich so frei entwickeln können, rennen können, flitzen können und dass sie jetzt schon die Chance haben, Mutter Erde so viel näher zu sein, als ich es bis vor einem Jahr war.

Und ich gehe in meinen Wildlingen auch rennen. Das ist eine Sinneserfahrung der besonderen Art. Schritt für Schritt am Limit meiner Kondition. Innerlich immer bei mir. Aufgerichtet. Tief atmend. Den Untergrund so schnell wechseln unter mir. Meinen Körper ganz anders abfedernd. Konzentration auf meine Füße. Kilometer um Kilometer. Und im Moment der Verlangsamung meiner Geschwindigkeit eine unglaubliche Entspannung. Körperlich und seelisch. Wieder ein Stück näher an mehr Körpergefühl, Körperempfinden, Körperwahrnehmung.

Teil 1 könnt ihr hier nochmal nachlesen:

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 1

Von wilden Hasen und Otter und einer kleinen Motte – unsere Wildlinge

„Und wenn du gehst und dein Leben spürst, indem dich der Boden trägt.

Auf Wolken, Wiesen und Moos.

Auf Wegen, Steinen und am Bach.

Dann weißt du, dass du in der Natur bist und die Natur in dir.

Dann weißt du, dass du lebst mit den Begebenheiten und dich diese ausmachen. Dein Leben begleiten. Deinen Tag formen, so wie dich dein Weg formt. Unter dir. Ganz nah.

Deine Füße tragen dich von Ort zu Ort. Von Leben zu Leben.

Und in jeder Minute weißt du, es ist Zeit zu spüren, was dir die Wildnis gibt, was dir dein Leben gibt. Nimm es an und lebe. Ganz nah vereint mit der Natur.

Mit jedem LebensSCHRITT.“

(Werbung) Der Urlaub in Italien ist nun einige Zeit her und ich spüre, was mir hier in Deutschland ganz deutlich fehlt – das Barfußlaufen. Am Gardasee waren wir zu jeder Zeit ohne Schuhe unterwegs. Der Boden war warm und angenehm, manchmal auch stachelig und steinig. Aber es hat uns allen so gut getan. Meine Füße waren plötzlich butterweich und ich war wieder sensibilisierter und aufmerksamer, wo ich gerade laufe.

So war mir klar, dass ich hier zurück auf unnatürlichen, gebauten Untergrund Schuhe brauche, die es zwar zulassen, den Boden unter mir zu spüren, mich aber dennoch soweit schützen, dass ich nicht jedes Mal Angst haben muss, irgendwas ekliges an meinen nackten Füßen kleben zu haben.

Also zogen bei uns einige Zeit später zwei Hasen, ein Otter und eine kleine Motte ein. Wer nicht genau weiß, wovon ich spreche, darf gern mal zu den Wildlingen schauen, denn dort haben alle Schuhe einen Tiernamen.

Die Wildlinge sind Barfußschuhe und wenn man es ganz genau nehmen möchte (wie mein Mann, der mich fragte, wie das gehen soll und dass es sich gegenseitig ausschließt – barfuß und Schuh 🤦🏼‍♀️), kann man auch Minimalschuh sagen, denn die Wildlinge sind Schuhe für Kinder und Erwachsene aus Naturstoffen, welche eine minimale Sohle haben. Eben so, dass man geschützt genug ist, aber noch unendlich viele Sinneseindrücke vom Boden spürbar bleiben und man sich so natürlich bewegen kann, wie es nur geht. Ganz gesund für die Füße eben.

Und so hüpfen hier bei uns nun zwei Häschen durch den Wald und über die Felder, ein Otter springt nebenher oder erledigt diverse Einkäufe auch ganz nah auf dem Asphalt und die kleine Motte hat nun laufen gelernt, bevor sie leider nun schon wieder zu klein geworden ist.

Wer also mehr über den Einzug unserer Wildlinge wissen möchte, der liest einfach weiter, denn ich möchte euch versuchen zu schildern, wie es sich anfühlt, mit einer äußerst dünnen Sohle durchs Leben zu gehen und intensiver zu spüren, was gleich so nah am Fuß ist.

Über die Wildlinge habe ich im Rahmen meines Ökoblogs schon so oft gelesen und irgendwann hat es mich nun gepackt. Ich wollte sie ausprobieren. Dieses naturnahe Gefühl, diese Erdverbundenheit, dieser enorme Reiz der Fußreflexzonen und einfach Schuhe zu haben, die fair und aus Naturfasern hergestellt werden.

Als ich unsere wilden Schuhe nun auspackte, war ich zunächst sehr überrascht, wie leicht sie sind. So macht doch bei „normalen“ Schuhen das meiste Gewicht die Sohle aus. Das war mir bis jetzt nicht so klar. Außerdem waren sie ganz biegsam und irgendwie weich. Ich musste meine Otter natürlich sofort ausprobieren und auch Hanna und Luis wollten sogleich in ihren neuen Hasenschuhen losspringen. Nur Henri spielte lieber mit den elastischen Schnürsenkeln, die man für Kinder oder auch für sich selbst, mit dazu bestellen kann. So lassen sich die Hasen gleich noch viel besser anziehen und keine Schleife rutscht im Wald von den Ohren 😉

So lief ich in der Wohnung hin und her und bemerkte zunächst, dass sie vorn sehr angenehm sind, weil sie dem Fuß den nötigen Platz geben, den er braucht. Von der Breite her wunderschön entfaltend und auch in der Länge habe ich mich nach dem Größenrechner orientiert und prompt gemerkt, dass ich seit ich meine Schuhe selbst kaufe, sie immer eine Nummer zu klein gewählt habe. So sind die Otterschuhe nun sage und schreibe in Größe 42 und ich habe es nicht bereut. Ach wie frei kann ein Fuß in einem Schuh nur sein? Währenddessen beobachtete ich zwei glückliche Kinder, die nun versuchten weiter als der andere zu hüpfen.

Am nächsten Tag wollte ich die Wildlinge sofort draußen ausprobieren. Dies bot sich an, denn ich schaffte meine zwei Häschen in den Waldkindergarten, die Motte natürlich im Schlepptau 🙂 der Weg dahin ist steinig und am Bauwagen angekommen, ging ich über Gras und Wurzeln weiter. Welch seltsames Gefühl es doch war, plötzlich so halb barfuß zu sein und zu wissen, dass ich fast jedes Detail vom Untergrund spüren kann, aber trotzdem geschützt genug bin, dass sich meine empfindlichen Füße nicht gleich so arg beschweren. Fazit des Ausfluges war für mich: nur barfuß im nassen Gras ist schöner. Ansonsten ist es ein unfassbar geniales Gefühl, diese Schuhe an den Füßen zu tragen.

Einzig auf Asphalt ist es etwas unangenehm, wenn man jahrelang „normale“ Schuhe getragen hat, denn da muss der Fuß erst wieder lernen, richtig abzurollen. Aber woher soll er das auch wissen? So sind wir früher nur in der Natur umhergelaufen und nun haben unsere Füße in festen Schuhen verlernt, sich frei zu fühlen. Die Wildlinge geben Freiheit und Halt gleichzeitig. So sind sie vorn angenehm weit und am Knöchel schön fest sitzend.

Nach einigen sommerlichen Touren über Wald- und Feldwege stelle ich nun auch fest, dass meine Füße in den geschlossenen Schuhen überhaupt nicht schwitzen. Das ist dem atmungsaktiven Leinen zu verdanken, denn das Ober“fell“ des Otters besteht zu 100% Leinen aus biologischem Anbau. Und was könnte es neben biologischer Kleidung noch besseres geben, als Schuhe, deren Stoff ebenfalls aus biologische Anbau stammt? Mir persönlich ist das enorm wichtig. So habe ich einfach ein viel besseres Gefühl, wenn ich null Chemie sondern nur natürliche Stoffe an meine Haut lasse – eben auch an meinen Füßen.

Hanna und Luis sind von ihren Hasenschuhen auch sehr begeistert, weil sie tatsächlich denken, dass sie mit ihnen weiter springen können, als alle anderen Kinder im Wald. Als ich Luis heute Morgen seine Hasen anzog, fragte er mich, ob ich meine Otterschuhe heute beim Abholen auch anziehe, denn dann könnten wir um die Wette springen, was wir dann auch wirklich getan haben … er auf dem Laufrad und ich hinter dem Kinderwagen. So werden uns unsere Wildlinge wohl noch auf ganz vielen Wegen begleiten und ein unfassbar geniales Laufgefühl schenken, denn mit den Wildlingen verbinden sich für mich alle Vorteile eines Kleidungsstücks, welches ich am liebsten jeden Tag tragen möchte.

Ein kleiner Ausblick? Wo gehts bald hin?

Ganz bald werden Otter und Hasen auch mal das Strandfeeling testen und an der Ostsee einige Spuren im Sand hinterlassen. Da die Motte zu klein geworden ist, wird Henri wohl auf dem Otterrücken in den Sonnenuntergang lächeln müssen. Ich bin schon ganz gespannt, wie sich die Schuhe im Sand anfühlen und wie das meine Füße so finden.

Im Spätsommer sind dann wieder so einige Bergtouren hier in Oberbayern geplant. Die Hasen und der Otter werden sich bestimmt auch ganz hervorragend in der Wildnis schlagen und den ein oder anderen Berg mühelos erklimmen. Auf Instagram werde ich euch regelmäßig per Story und Postings mit auf unsere tierisch wilden Reisen nehmen.

Wem dieser Gedanke reizt, fast barfuß und damit fußgesund durch die Welt zu schlendern, der sollte sich wirklich überlegen, diese Wildlinge auszuprobieren. Bis jetzt habe ich von allen Seiten nur positives gehört.