Kann ein Ökokinderwagen LUXus sein?

(Werbung) Hand aufs Herz. Jede Mama, die den ersten Kinderwagen in ihrem Leben kauft, möchte doch den schönsten, wendigsten, stabilsten, robustesten, durchdachtesten, sichersten, langlebigsten … kurzum einfach den besten Kinderwagen für ihr Baby. Die Farbe sollte wählbar sein. Vielleicht auch noch die Bereifung, die Ausstattung und das Zubehör. Dann wäre er doch perfekt, oder?

Als Ökomama ist mir da noch etwas wichtig, denn immerhin liegt mein Baby mit seinem feinen Näschen und im Sommer mit seiner nackten sensiblen Haut darin. Ich denke da auch an die Herstellung an sich und den Herstellungsort – made in China kommt für mich nicht mehr in Frage. Außerdem habe ich einfach ein gutes Gefühl, wenn er schadstofffrei, so natürlich und nachhaltig wie möglich ist.

Als ich mir den aktuellen Kinderwagen für Henri aussuchen wollte, hätte ich niemals geglaubt, dass sich dieser ökologische Gedanke mit einem zeitgemäßen und modernen Aussehen kombinieren lässt. Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass es einen Hersteller gibt, der genau solche Kinderwägen produziert.

Nachdem ich Henri die ersten Monate viel getragen und doch eher selten im zusammengeschobenen Zwillingskinderwagen gefahren habe, bin ich fündig geworden. Ich habe die Firma „Naturkind Kinderwagen“ in Österreich entdeckt und Peter Doppler einfach angerufen. In einem langen sehr freundlichen Telefonat verriet er mir, dass er ein komplett neues Model plant – den neuen Naturkind LUX. So war die Idee geboren, dass ich ihn mit Henri für die Welt Probe fahre. Da meine Mutter in Österreich lebt, bin ich im Sommer bei Naturkind Kinderwagen vorbei gefahren und habe ihn mitgenommen: den Prototyp des LUX. Seither wurde er weiter entwickelt und verbessert, sodass er nun seit dem 20. November weltweit verkauft wird.

Mittlerweile ist unser damaliger Zwillingskinderwagen verkauft und das Tragetuch liegt im Korb unten im Naturkind Kinderwagen 😉 ich fahre den LUX so gern und auch Henri findet ihn sehr gemütlich, grad jetzt im kalten Herbst, wenn er die Kuschligkeit des Lammfellfußsackes genießt.

Aber nun zu den großen wichtigen Fakten:

1. Auspacken:

Nachdem ich den Nachfolger vom Prototypen zu Hause ausgepackt habe, habe ich zunächst erst mal festgestellt, wie toll er riecht. Im Vergleich zum Zwillingskinderwagen made in IrgendwoinderWelt, brauchte der Naturkind LUX nicht erst sechs Wochen auslüften. Er roch sofort gut. Dezent nach Schafwolle und das ist genau das, was ich liebe. Der Aufbau gestaltet sich auch sehr einfach: ich habe die Matratze aus dem Babykorb genommen und lediglich zwei Bügel nach oben geklappt, sodass der Babykorb seine stabile Form erhält. Danach konnte ich ihn auch schon auf das ausgeklappte Gestell stecken und eine Runde durch unser Wohnzimmer drehen.

2. Details

Als ich mit dem Drehen und Wenden, vor und zurück Fahren fertig war, inspizierte ich den LUX mal ganz genau. Als erstes fiel mir der Korkgriff am Lenker auf. Dies fühlte sich für meine Ökohände sehr stimmig an und sieht sehr schön aus. Das Verdeck ließ sich wunderbar geräuschlos zurück klappen, welches zusätzlich ein integriertes Mückennetz hat (ganz einfach per Reißverschluss zu öffnen). So schwitzt das Baby auch an heißen Tagen nicht ganz so. Als ich den Deckel, der einen integrierten Windschutz hat, am Babykorb öffnete, entdeckte ich zwei kleine Geheimfächer, welche ich sehr nützlich finde. So kann ich Geld, Haustürschlüssel oder auch mein Handy drin verstauen und muss nicht extra eine Handtasche mitnehmen, wenn ich den Wald unsicher mache. Der Einkaufskorb unter dem Babykorb ist sehr stabil und sehr großzügig. Wenn man in der Stadt wohnt, kann man da enorm viel Einkauf drin unter bringen. Bei mir liegt das Tragetuch drin, Jacken von Hanna und Luis, eine Keksbox, die Wickeltasche, etc. Den Babykorb selbst konnte ich ganz einfach abnehmen, indem ich vorher zwei Knöpfe drücke und ihn dann am Korkgriff am Verdeck aus der Verankerung heraus hebe. In diese Verankerung lassen sich zwei Adapter stecken, auf die ich wiederum unsere Babyschale sicher aufbringen kann. Der Sitz, welchen ich verwende, sobald Henri richtig gut sitzen kann, ist ganz flach zurücklehnbar und es passt auch hier der Lammfellsack genau hinein. Beides (Babyschale und Sitz) kann ich in beide Richtungen aufstecken.

3. Materialien

Diesen Punkt finde ich für mich ganz besonders wichtig. Denn die Einzelteile des Naturkind LUX bestehen aus natürlichen Materialien, die schadstofffrei sind. Die Matratze ist eine Kokos-Latex-Matratze, welchen einen gesunden Schlaf fördert und gesund für die Wirbelsäule ist. Der Innenbezug ist Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau und wurde farblich mit einer Psychologin abgestimmt. Außerdem kann man den Bezug abziehen und einfach waschen. Alle Stoffe werden in Österreich gewebt und gefärbt. Der Sitz, der Lenker und der Griff am Verdeck sind aus Kork, welches sich richtig gut anfühlt und schwitzigen Händen entgegen wirkt. Das Füllmaterial besteht aus reiner Bio-Schafsschurwolle, welche atmungsaktiv ist und gut wärmt.

All diese Naturmaterialien sind nah an meinem Baby und mir ist es wichtig, dass Henri eben keine Schadstoffe einatmet bzw. mit ihnen gar über die Haut in Berührung kommt.

4. Fahreigenschaften

Wir wohnen auf dem Land und wo könnte man besser einen Kinderwagen testen, wenn nicht hier? Auf unserer Straße fährt er schon mal ganz hervorragen ruhig und angenehm wippend, da er eine Federung an Vorder- und Hinterrädern hat. Dies macht sich auch auf Feldwegen und im Wald bemerkbar. So bin ich mit Henri über Wurzeln und Steine, über Schotter und durch hohes Gras gefahren. Die großen Comfort-Soft-Räder haben alles mitgemacht. So konnte ich die Vorderräder auch feststellen und eben besser durch unwegsames Gelände manövrieren. Diese Räder bieten den Vorteil, dass sie wartungsfrei und pannensicher sind – super auf steinigen Waldwegen.

Einfach und schnell zusammen geklappt, konnte ich den Kinderwagen auch gut im Auto verstauen und nach München fahren. Selbst den Babykorb konnte ich platzsparend unterbringen, in dem ich die Bügel unter der Matratze wieder zurück geklappt habe. In München angekommen, habe ich die Räder dann auf „schwenkbar“ gestellt und konnte den LUX somit wunderbar in Geschäften lenken.

5. Accessoires

Beim Zubehör habe ich mich vorerst für den Lammfellsack, die Regenplane und die Adapter für die Babyautoschale entschieden, da ja nun der Herbst und der Winter kommen und Henri somit vor Kälte und Regen geschützt ist. Und die Adapter sind goldwert, wenn ich nur mal schnell irgendwo hin muss und ich Henri nicht umlegen möchte. Aber im Onlineshop gibt es noch weitere nützliche Dinge, die den LUX wunderbar ergänzen. So werde ich mir bestimmt noch den Muff für meine kalten Hände kaufen. Außerdem ist die Sitzauflage sicher sehr sinnvoll, damit der Sitz schön sauber bleibt, sobald Henri Kekse isst. Im Sommer dann machen Sonnensegel und Mückennetz sowie die Baumwolleinlage Sinn. Außerdem kann man noch eine Wickeltasche, einen Kombi-Fußsack und eine Felleinlage dazu kaufen. Dann ist man rundum ausgestattet.

6. Mein ganz persönliches LUX-Fazit

Wenn wir uns die Punkte vom Beginn anschauen, dann kann ich diese wie folgt beantworten:

• schön: ist er definitiv

• wendig: sehr

• stabil und robust: da er Wurzeln und Steine im Wald übersteht: JA

• durchdacht: auf jeden Fall, da er an alles Ecken stimmig ist

• sicher: Babykorb fest verankert, 5-Punkt-Gurt

• langlebig: vom Neugeborenen bis zu einem 22kg-Kind

Mein persönlicher LUXus:

• schadstofffrei: ja

• nachhaltig: das ist er, da in Österreich produziert (selbst das Gebäude der Firma ist ein Energie-Haus)

• gesund: in all seinen Details

7. Was fehlt mir?

Bevor ich diesen Testbericht angefangen habe, habe ich mir natürlich neben den ganzen positiven Dingen des LUX auch Contras überlegt und seitdem ich nun hier sitze und tippe, tue ich dies immer noch, denn mir ist nichts konkretes eingefallen. Klar gibt es Spielereien, die einen Kinderwagen noch ergänzen würden. Aber diese liegen doch immer im Auge des Betrachters. Zudem ist es meist gar nicht so leicht umsetzbar.

Eine Handbremse wäre schön, wären da nicht die sensiblen Schläuche, die leicht knicken und so kaputt gehen können. Ein integriertes Sonnensegel wäre auch toll, da ich es so immer extra transportieren muss. Aber auch hier denke ich mir, ob es denn so einfach einzunähen und zu verstecken ist, wenn ich es nicht brauche. Außerdem fände ich einen spritzwassergeschützten Einkaufskorb hier auf dem Land besser, aber wie praktikabel ist er dann?

Diese Liste könnte ich mit meiner Kreativität fast unendlich weiter führen. Stattdessen bin ich einfach nur dankbar für so einen schönen, durchdachten, naturnahen Kinderwagen, der mir meinen Ökotraum erfüllt.